Versiegelt, betoniert und ausgegrenzt – beste Grundbedingungen finden die meisten Tiere[1] in der Stadt wahrlich nicht vor. Dennoch bieten die Innenstädte des globalen Nordens einer Vielzahl nichtmenschlicher Lebewesen ein Zuhause. Dennoch sind Tiere Teil eines gemeinsamen gesellschaftlichen Zusammenlebens und beeinflussen dieses. Und dennoch haben sie dabei die Stadt(geschichte) auf vielfache Weise geprägt – insbesondere im kolonialen Kontext.
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Mensch. Tier. Macht.
Fremd, anders, unerwünscht – sogenannte „invasive Arten“ sorgen immer wieder für hitzige Diskussionen. Im Folgenden möchte ich aufzeigen, weshalb im Konzept der „Invasivität“ rassistische und koloniale Narrative fortleben. Ist der Nandu in Gefahr? Was haben Invasionsbiologie und Kolonialrhetorik gemeinsam? Und warum macht es die Klimakrise notwendig, über tierliche Migration zu sprechen?
Mein Bild gehört zu mir!
Die 20 x 14 cm große, 1521 entstandene Silberstiftzeichnung von Albrecht Dürer mit dem Titel „Katherina“, die heute im Gabinetto dei Disegni e delle Stampe der Uffizien zu finden ist, zeigt das realistische Porträt einer Schwarzen weiblichen Person. Die junge Frau, die bis zur Brust mit gesenktem Kopf seitlich porträtiert wurde, ist der zentrale Bildgegenstand und füllt beinahe die gesamte Fläche aus. Sie ist in Dreiviertelprofil von rechts porträtiert und blickt nach links unten am Betrachter vorbei. Sie trägt ein enganliegendes, gewickeltes Kopftuch um ihren Hinterkopf. Am Scheitel ist das Tuch mit einem Stein oder einer Brosche verziert und geht direkt über in eine Jacke oder einen Mantel mit Stehkragen, unter dem Katherina eine Bluse oder ein Kleid mit V-Ausschnitt trägt. Oberhalb des Kopfes steht in Handschrift geschrieben: „1521 Katherina allt 20 jar“. Im rechten, oberen Eck finden sich die Druckbuchstaben „AD“, vermutlich für die Initialen des Künstlers stehend.
nun diese Beschreibung und das dazugehörige Bild von Albrecht Dürer mit postkolonialen Erinnerungsdebatten zu tun?
Mensch. Tier. Macht.
Zivilisierungsaufgabe, Klassenkampf und braune Utopie – Tierschutzideen mussten schon für so Manches herhalten. Dabei wird klar: Nicht immer geht es den Fürsprecher:innen darum, die Situation von Tieren nachhaltig zu verbessern. Denn Tiere lassen sich argumentativ wunderbar missbrauchen, sei es im Sinne eines kolonialen Projekts oder für rassistische Parolen. In diesem Wahlspecial möchte ich einen Blick auf die unheilvolle Liaison zwischen Tierschutz und Rassismus werfen und mich dabei auch mit den Wahlprogrammen zur Bundestagswahl befassen. Kann Tierschutz rassistisch sein? Welche Rolle spielen Tiere für die Parteien? Und was kannst du tun, um dich für Tiere einzusetzen?
Mensch. Tier. Macht.
Kann Tierschutz rassistisch sein? Was hat das Aussterben von Tieren mit imperialen Ansprüchen zu tun? Sind Naturschützer:innen Kolonialist:innen? Diesen Fragen möchten wir künftig gemeinsam mit euch einmal im Monat nachgehen. Ab September starten wir mit einer neuen Beitragsreihe zu Beziehungen zwischen Menschen und Tieren, zu Rassismus, Macht und Privilegien.
“Was es für uns bedeutet, eine Stimme zu haben…”
Die Bundestagswahl 2021 steht vor der Tür: Am Sonntag, 26. September ist es soweit. Wir, Annika, Lisa und Kathrin von Postcolonial Realities möchten unsere Gedanken teilen, warum es für uns unabdingbar ist, wählen zu gehen.
Augsburger Friedensfest*21
# Fürsorge Familiengeschichten Kinder, die nicht ihre sind. Eine Familie, zu der sie nie so richtig gehört. Ein Haushalt, für den sie sorgen muss. Dieser Text erzählt von einem Leben, das oft im Verborgenen stattfand. Er beschäftigt sich mit Familienstrukturen, mit dem Sorgen um und für andere und mit der Frage, wie Care-Arbeit in weibliche„Augsburger Friedensfest*21“ weiterlesen
Augsburger Friedensfest*21 #Fürsorge – Who cares?
Un-Sichtbare Care-Arbeit Die meisten im privaten Haushalt tätigen Personen sind unbezahlt. Die Arbeit geschieht in der Regel im eigenen Haushalt, dem der engsten Familie oder eines hilfsbedürftigen Familienmitglieds. Doch wer macht diese unbezahlte Arbeit? Gemäß einer Studie aus dem Jahr 2018 haben Männer* pro Woche 7 Stunden mehr Freizeit als Frauen*. Das liegt v.a. daran,„Augsburger Friedensfest*21 #Fürsorge – Who cares?“ weiterlesen
Repräsentation nationaler Fußballmannschaften
Der Sommer von 2006 dürfte vielen Fußballfans* hierzulande ein Begriff sein. Zwar wurde die deutsche Nationalmannschaft[1] der Männer* bei dieser WM nur Dritte und musste sich im Halbfinale Italien geschlagen geben, allerdings fand das internationale Turnier[2] nach 32 Jahren wieder in Deutschland statt und sogar der Slogan drückte es bereits aus: Wir[3] hatten als Gastgeberland die Welt zu Gast.
Die Reproduktion von rassistischen Ressentiments im Fußball
„Say No to Racism“ betont die UEFA seit vielen Jahren in ihren großspurig angelegten Kampagnen gegen Rassismus im Fußball[1]. Rassistische Ausfälle wie „Affenlaute“ oder rassistische Beschimpfungen – insbesondere in Stadien – sind seit einigen Jahren zum Glück nicht mehr konsensfähig unter den Fans*. Dennoch gibt es weiterhin problematische Fanszenen und beim Kampf gegen Rassismus im Stadion sind wir noch nicht am Ende. Schwarze Fußballer* sind weiterhin Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt. Wie sich Rassismus aktuell auf betroffene Spieler* auswirkt, was sich im Vergleich zu früher verbessert oder sogar verschlechtert hat, kann ich als weißer Europäer nicht beurteilen, denn ich bin in einer Beobachterposition und nicht selbst von Rassismus betroffen. Aber dass ein Fußballspiel nach beleidigenden Schmähungen gegen Mäzen Dietmar Hopp quasi abgebrochen wird, wohingegen es bei rassistischen Beleidigungen in Deutschland noch dazu kommen kann, dass der mit rassistischen Lautenbeleidigte Schwarze Spieler* mit Rot vom Platz geschickt wird (Fall Jordan Torunarigha), zeigt mir zumindest, wie viel Aufklärungsbedarf im Fußball besteht, wie viel Aufholbedarf der deutsche, aber auch der europäische Fußball hier noch hat.