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Repräsentation nationaler Fußballmannschaften

von Marvin Erdner


Ich zähle mich als weißer, europäischer Cis-Mann zu der privilegiertesten Bevölkerungsgruppe überhaupt. Die einzigen Berührungspunkte mit Diskriminierung musste ich selbst nur erleben, da ich offen zur LGBTQAI*-Community gehöre. Dabei ist mir aufgefallen, dass Diskriminierung sehr subtil auftritt und nicht zu selten aus den ‘eigenen Reihen’ kommt. Es gibt scheinbar nicht nur Vorurteile gegenüber einer Minderheit von außenstehenden Personen, sondern auch Klischees von anderen Diskriminierten, sobald die eigene Person nicht ins idealisierte Profil des Randgruppenmitglieds passt. Für Fußball an sich interessiere ich mich übrigens nicht besonders, allerdings sehe ich es trotzdem als sehr vielversprechend, Diskriminierung im Massensport zu untersuchen. 


alle Fotos: Pixabay/Unsplash

Triggerwarnung: Reproduktion rassistischer, stereotyper Äußerungen


Der Sommer von 2006 dürfte vielen Fußballfans* hierzulande ein Begriff sein. Zwar wurde die deutsche Nationalmannschaft[1] der Männer* bei dieser WM nur Dritte und musste sich im Halbfinale Italien geschlagen geben, allerdings fand das internationale Turnier[2] nach 32 Jahren wieder in Deutschland statt und sogar der Slogan drückte es bereits aus: Wir[3] hatten als Gastgeberland die Welt zu Gast. Daher war es auch kein Wunder, dass gefühlt alle im absoluten Fußballwahn waren. Ich fand damals, mit elf Jahren, den Sport genau so langweilig wie jetzt. Allerdings fand ich das Panini-Stickerheft höchst interessant, welches meine Oma mir geschenkt hatte: Jede Woche bekam ich von ihr ein kleines Paket mit fünf Stickern, die ich dann in besagtes Heft einkleben konnte – so packte dann wohl auch mich das Fußballfieber – wenn auch eher analog und nicht im TV.

Bei genauerer Betrachtung des Kaders von 2006 fällt auf, dass die Namen von damals auch heute noch eine gewisse Bekanntheit haben: Oliver Kahn, Michael Ballack, Lukas Podolski, Miroslav Klose, etc.[4] Diese Personen dürften auch den größten Sportmuffeln durchaus bekannt sein. Mir waren die Namen ehrlich gesagt sehr zweitrangig, denn für mich war es die größte Herausforderung, die selbstklebenden Bildchen möglichst gerade auf die Seiten zu heften. Dass zwei Nationalspieler phänotypisch nicht zu den anderen Männern des Teams passten, fiel mir nicht auf. Doch dann sagte meine Großmutter etwas, das meine idealistische und simplifizierte Kinderwelt nachhaltig prägte: „Schon witzig, dass auch zwei Schwarze für uns Deutsche spielen dürfen!“ Was daran jedoch witzig war, erschloss sich mir nicht.

Zugehörigkeit innerhalb, mit oder durch eine Mannschaft

Ab dieser für mich damals belanglosen Unterhaltung änderte sich schlagartig mein Blick auf die Welt der Fußballmannschaften. Ich befasste mich unterbewusst damit, wie die meisten Spieler*innen aus bestimmten Nationalmannschaften aussahen. Natürlich hatte meine Oma keine böse Absicht mit dieser Aussage, allerdings verstand ich ziemlich gut, dass die Zugehörigkeit der zwei Spieler* Gerald Asamoah und David Odonkor zum Nationalkader bei ihr für eine gewisse Verwunderung sorgte. Aus heutiger Sicht kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Satz sicherlich nicht per se rassistisch-ideologisch fiel, aber Raum dafür gab, rassistische Denkweisen zu begünstigen. Durch Aussagen wie die meiner Oma wird nämlich auch innerhalb derselben Mannschaft eine Differenzierung gemacht, die allein auf der phänotypischen Ausprägung körperlicher Merkmale fußt und doch wirklich nichts über die Leistung, den Erfolg oder gar den Charakter des*der Spielers*in aussagt.

Verglichen mit dem Wunder von Bern von 1954 ist aus einer konventionellen und fast schon verstaubten Weltanschauung sicherlich bemerkenswert, dass Spieler*innen eine Mannschaft repräsentieren, die nicht den zeitgemäßen Vorstellungen der Zuschauer*innen entspricht. Zugegeben, in den Nachkriegsjahren, als das ‘Dritte Reich’ noch nicht lange her war und Deutschland durch die Teilung ohnehin schon stark ideologisiert wurde, verwundert es nicht wirklich, dass die Auswahl der Fußballnationalmannschaft nicht wirklich progressiv ablief. Aber von einem Kader im Jahr 2006 bzw. dessen Akzeptanz in der Gesellschaft darf das wirklich erwartet werden. „Auf dem Fußballplatz – da ist die Welt noch in Ordnung!“ – Das sagt zumindest eine alte Fußballweisheit. Wenn es wirklich nur um den bloßen Sport ginge, dann wären gesellschaftskritische Tendenzen wahrscheinlich kein Thema. Allerdings interessieren sich inzwischen auch viele Anhänger*innen von Sportler*innen für das Privatleben der Spieler*innen und eine Auskunft über die Kindheits- und Jugendzeit gehört zur Imagepflege der Fußballprominenz. Bei der Europa- oder Weltmeisterschaft im Fußball läuft es soziopsychologisch nicht wirklich anders ab als bei den Olympischen Spielen oder auch dem Eurovision Song Contest: Eine Person oder eine Gruppe von Personen ‘repräsentiert’ in diesem Moment eine ganze Nation oder ein Land. Zwangsläufig ist es nicht möglich, die Vielfalt der heutigen Gesellschaft durch diese kleine Zahl an Repräsentant*innen politisch korrekt und nicht wertend abzubilden. Beim europäischen Gesangswettbewerb wird dann auch musikalisch, modisch oder durch das Bühnenbild stark auf Vorurteile gesetzt. Zwar mögen die Stereotype auch teilweise bei manchen Anteilen der Bevölkerung zutreffen, aber es ist irreführend und fatal, alle Angehörigen einer Nationalität derart über einen Kamm zu scheren. Dies führt nämlich zu einer Reproduktion von Vorurteilen auch außerhalb dieser Gruppe.

Beim Sport fallen natürlich Nationaltrachten und (stereo)typische Klänge weg, allerdings können immer noch die Athlet*innen miteinander verglichen werden. Dabei werden nicht zu selten rassistische Strukturen reproduziert, welche über die Hautfarbe versucht werden zu legitimieren. Bei den Olympischen Spielen ist es erstaunlich, wie sehr sich das Olympische Komitee (engl. IOC) gegen angekündigte Gesten des Protests stellt: Die amerikanische Welt-Fußballmeisterin Megan Rapinoe, die auch von Team USA[5] Rückendeckung erhält, kündigte für die kommenden Sommerspiele in Tokio in diesem Jahr an, trotz des Verbotes Zeichen gegen Rassismus setzen zu wollen.[6] Das Komitee hingegen beruft sich auf die Regel 50, die seit 1968 offensichtliche Gesten im Einsatz gegen Diskriminierung verbietet. Damals hob der Afroamerikaner und Olympiasieger Tommie Smith bei den Sommerspielen in Mexiko-Stadt seine geballte Faust, um auf die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung in den USA aufmerksam zu machen. Das IOC beendete sofort im Anschluss seine vielversprechende Karriere und wollte ihm gar nachträglich den Sieg entziehen.[7] Inzwischen räumten die Vereinigten Staaten ein, damals nicht im Sinne der Gleichbehandlung gehandelt zu haben und stärken nun Athlet*innen wie Rapinoe für künftige Wettbewerbe.[8]

Aufflackernder Patriotismus

Die UEFA-Europameisterschaften sowie die FIFA-Weltmeisterschaften sind dahingehend skandalfrei. Allerdings sollte auf den Aufreger 2018 während der WM in Russland verwiesen werden, als öffentlich darüber diskutiert wurde, ob Nationalspieler die Nationalhymne vor einem Länderspiel auch zwingend mitsingen müssen. Der damalige Spieler Mesut Özil wurde dabei beobachtet, wie er nicht – wie seine Teamkameraden – auch die Lippen leise mitbewegte, sondern einfach in Gedanken versunken war. In einem Interview stellte er klar, dass er in der Zeit betete und daher nicht mitsingen könne.[9] Für viele Fußballfans ein absoluter Eklat. Ein Repräsentant der eigenen Nationalmannschaft, der ein patriotisches Symbol nicht würdigte. Wahrscheinlich wäre es gar nicht zu einem derart reißerischen Dilemma gekommen, hätte der betroffene Spieler z. B. Philipp Lahm geheißen und hätte er nicht vorher den türkischen Regierungschef Erdoğan getroffen. Ein vermeintliches unpatriotisches Verhalten kann eben sehr viel schneller angeprangert werden, wenn der vermeintliche Täter schon von Rassismus betroffen ist: Viele Fans sahen in dem unkonventionellen Verhalten Özils Ignoranz, Desinteresse oder gar vorgeheuchelten Nationalstolz, der die tatsächliche Zugehörigkeit zum Islam verstecken würde. In einem Moment des gesellschaftlichen Zwangs, in dem ein Fußballspieler*sich klar zu seiner Nationalität bekennen muss, zu beten, schien für viele Personen intolerabel.

Allerdings wurde in der Debatte vergessen, dass der bloße Akt des Gebets, das heißt in jenem Augenblick seinem Glauben nachzukommen, auch die deutsche Kultur repräsentiert. Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für politische Bildung[10] bezeichnen sich nur 26,9 % der in Deutschland lebenden Personen als Atheisten, Agnostiker oder „nicht gläubig“. Alle anderen Personen fühlen sich einer Glaubensgemeinschaft zugehörig. Daher verwundert es schon sehr, dass es als untypisch und verwerflich gewertet wird, wenn ein Repräsentant der deutschen Nationalmannschaft ein Verhalten zeigt, welches 73,1 % der Bevölkerung zumindest teilweise bekannt vorkommen sollte. Dieser Aufreger zeigt deutlich, dass es einen unmittelbaren Verhaltenskodex gibt, wie sich ein „guter Fußballer“ als Repräsentant der Nation zu verhalten habe. Den Text der Nationalhymne kennen laut einer neuen Umfrage von 2021 lediglich 47 % der Deutschen.[11] Daher erhält die Forderung nach einem prototypischen Repräsentanten als Sänger der Nationalhymne des eigenen Landes einen faden Beigeschmack. Deutschland und der Patriotismus – niemals „darf“ Deutschland scheinbar so patriotisch sein wie zu Zeiten sportlicher Rivalitäten. Aufgrund der dunklen Vergangenheit Deutschlands zeigt sich dieses gewöhnlicherweise nicht besonders stolz. Das scheint zu EM-Zeiten jedoch anders zu sein: Überall werden Flaggen gehisst, Gesichter werden mit schwarz-rot-goldenen Streifen geschminkt und die Wir-Form wird zur geläufigen Erzählform des vergangenen Spiels sowie dessen Ergebnisse. Außerdem ist es auch wieder die Zeit der 82 Millionen Bundestrainer*innen, denn schließlich weiß so mancher Fan* sowieso besser über die Aufstellung, Taktiken und Auswechslungen Bescheid als der gute Herr Löw. Versemmelte Torchancen, nicht angenommene Pässe und nichtverwandelte Ecken – alle Zuschauer*innen könnten es besser als Neuer, Müller und Goretzka.

Zwar ist es schön, ein wachsendes Zusammengehörigkeitsgefühl mitzuerleben, allerdings ist es fraglich, wieso ausgerechnet zu Zeiten von Sieg und Niederlage die Vergangenheitsbewältigung eine solch untergeordnete Rolle spielt. Während Welt- oder Europameisterschaften bekommt der Sieg der Nationen des Globalen Nordens gegen ihre Kontrahenten aus dem Globalen Süden eine doppelmoralische Komponente: Schließlich können diese Staaten ohne die finanziellen Mittel bspw. der UEFA gar keine Fördermaßnahmen und die notwendige Infrastruktur aufbauen und keine Starspieler*innen ausbilden. Auf diese Weise bleiben die Siegprämien und Gewinne durch Übertragungsrechte und Werbung immer in den ohnehin schon erfolgreichen Fußballnationen. Im Grunde werden die meisten asiatischen und afrikanischen Mannschaften instrumentalisiert, damit der Wettbewerb möglichst international wirkt, aber die Endrunden werden dann schließlich wieder unter den europäischen Teams ausgetragen. In der Europameisterschaft findet dieses Ungleichgewicht auf Spielebene zwar nicht in einem so großen Rahmen statt, allerdings reichen sich auch hier die wohlhabenden Nationen den Pokal weiter und die wirtschaftlich ausgebeuteten Länder bleiben sieglos.[12]

Besonders gute Fußballspieler*

Viele eingefleischte Fans* werden jetzt sicher widersprechen und betonen, dass es beim Fußball nicht per se ums Verlieren geht, sondern eher um den Sieg. Allerdings befasst sich die Rassismusforschung auch damit, dass vermeintlich positiv konnotierte und „nett gemeinte“ Attribute für gewisse Nationalitäten oder Länderzugehörigkeiten ebenso einen Weg für rassistisches Denken ebnen können. Aussagen wie „Die Brasilianer sind eh gut im Fußball!“, „Die Spieler* aus Ghana sind die Schnellsten!“ oder „Alle Italiener sind sowieso sehr sportlich!“ reproduzieren Vorurteile – dabei ist es irrelevant, ob diese positiv oder negativ gemeint werden. Die Konsequenz dieser vermeintlichen Gefälligkeiten ist im Umkehrschluss nämlich, dass alle anderen Nationalitäten nicht diese ‘positive Eigenschaft’ tragen. Zum einen fördert dies eine leicht zu kippende Erwartungshaltung bei den Rezipient*innen der Aussagen, zum anderen degradiert es wiederum andere Nationalidentitäten.

Dieser sogenannte „Positive Rassismus“ wird in der Wissenschaft ebenso scharf kritisiert wie ‘klassischen Formen’ von Diskriminierung. Im Endeffekt ist es auch nicht zielführend anzunehmen, dass bejahende und glorifizierende Verallgemeinerungen dazu führen könnten, dass verneinende und ausgrenzende Anfeindungen verschwinden. Das Schubladendenken muss wenn dann ganz aufhören. Im anglophonen Sprachraum ist bei diesem Phänomen oft vom Benevolent Prejudice die Rede. In Abgrenzung dazu entstand auch der Ausdruck Reverse Racism, der oft mit „Umgekehrten Rassismus“ übersetzt wird. Hierbei werden bewusst Menschen ausgeschlossen, die historisch gesehen die privilegierte Gruppe darstellten.[13] An dem Beispiel der Nationalmannschaften würde diese Gegenbewegung dann also bedeuten, einen Kader aus Personen einzuberufen, die früher als „nicht geeignet“ gegolten haben. Allerdings bleibt es höchst fraglich, ob im geldgesteuerten Fußballsport eine sogenannte Quote für von der Dominanzgesellschaft Exkludierter Sinn machen würde oder gar umsetzbar ist.[14] In der Literatur (wie z. B. in Bonilla-Silva, Eduardo & Forman) zumindest sind derartige positive Maßnahmen, welche die Diskriminierung eindämmen sollen, überaus umstritten: „Farbenblindheit erlaubt es Weißen, nichtrassistisch zu erscheinen, ihren privilegierten Status zu erhalten, Schwarzen die Schuld für ihren niedrigeren Status zu geben und jeden institutionellen Ansatz – wie affirmative Maßnahmen – zu kritisieren, der Ungleichheit zwischen ethnischen Gruppen verringern soll.“[15]

Können zwei Dutzend Männer eine ganze Nation vertreten?

Was bedeutet eine globalisierte Gesellschaft mit vermeintlicher Vielfalt also nun für die Weltanschauung von in Deutschland aufwachsenden Kindern, wenn diese kleine Porträts von Spielern* der deutschen Nationalmannschaft in ihre Heftchen kleben? Immerhin gibt es Fortschritte, was die Auswahl der Repräsentanten der Nationalelf angeht. Jedoch scheinen Multikulturalität und Weltoffenheit noch nicht in den Köpfen der Fans* angekommen zu sein. Ich bin mir sicher, dass ich in jedem Fall irgendwann darauf aufmerksam gemacht worden wäre, dass es zwei SchwarzeFußballer zum Einkleben in mein Sticker-Heft gab. Diesen Gedanken hätte also auch jemand anderes mit mir teilen können. Allerdings scheint es – nun über zehn Jahre später – immer noch eine Seltenheit zu sein, Deutschland repräsentieren zu können, sofern der Phänotyp nicht den klischeebehafteten weißen Vorstellungen des Publikums entspricht.

Bei der aktuellen EM spielten übrigens vier SchwarzeDeutsche für die Nationalmannschaft Deutschlands.[16] Ein wichtiges Auswahlkriterium für einen Kader ist bei vielen Sportwettbewerben, dass die Athlet*innen in dem zu repräsentierenden Land geboren sind und/oder deren Staatsbürgerschaft haben. Spätestens da ist die Frage hinfällig, ob einer der Spieler*innen die jeweilige Nation vertreten darf. Wichtiger als die pure Frage der Repräsentation der Mannschaftsmitglieder durch ideologisierte und abstrakte Fantasien ist ohnehin die Frage, wie die Fan*gemeinschaft so aufgeklärt werden kann, dass es keine Rolle mehr spielt, wie „deutsch ein deutscher Fußballspieler*“ sein muss oder sein darf. Viele Fußballer*innen berichten immer wieder von unterschwelligen und teilweise auch sehr direkten Anfeindungen auf Grund ihrer zugeschriebenen Herkunft. Wie gesagt ist ein Umdenken jedoch schwierig, wenn die eigene Identifikation mit dem Sport, das Prestige der Siegenden sowie patriotische Verhaltensweise durch die Harmlosigkeit des deutschen ’Volkssports Nummer 1’ verherrlicht werden und die Fans* sich der von ihnen reproduzierten sozio-psychologischen Gefahr nicht bewusst sind.

Ein Nationalkader besteht immer noch überwiegend aus etwa 25 jüngeren, sportlichen, heterosexuellen cis-Männern, die aus Leistungsgründen keine Behinderung haben dürfen. Daher ist eine vollumfassende Repräsentation des ganzen Landes durch diese kleine Gruppe eine wahre Utopie. Die Fußballmannschaft spiegelt lediglich das wider, was die Nation momentan im Rahmen vorherrschender Standards im Fußball leisten kann – nicht mehr und nicht weniger.


[1] Der Artikel benutzt die Begrifflichkeiten „Nation“, „Staat“ und „Land“ synonym miteinander, obwohl diese auch deutlich voneinander abzugrenzen sind. Im Falle des Vereinigten Königreiches als politische Einheit wird daher der Einfachheit halber angenommen, dass die vier Mannschaften von Schottland, England, Nordirland und Wales je ihre Nation vertreten. Ein gesamtbritisches Fußballteam gibt es hingegen nicht und daher sollte auch nicht von „Repräsentation des Landes“ oder des „Staates“ die Rede sein. Andere Möglichkeiten der Repräsentation wie „Völker“ oder „Kulturen“ werden ebenso vernachlässigt.

[2] Der gesamte Artikel befasst sich mit der Fußballwelt- oder Europameisterschaft der Herren. Rassistische Strukturen wirken unabhängig des Geschlechts, auch im sportlichen Pendant der Damen.

[3] Die Wir-Form meint hier die Gesamtheit der in Deutschland lebenden Personen, die umgangssprachliche als „Deutsche“ gelten.

[4] Informationen über den Kader von weltfussball.de/teams/deutschland-team/freundschaft-2006/2/ (Letzter Aufruf am 27.06.2021)

[5]  Das „Team USA“ entspricht dem „Deutschen Olympischen Sportbund“ in den USA.

[6] Siehe Redaktionswerk Deutschland: rnd.de/promis/rassismus-fussballerin-megan-rapinoe-will-trotz-verbot-bei-olympischen-spielen-in-tokio-protestieren-HD7BJYN655UORPYAI57V5WXXR4.html (Letzter Aufruf am 27.06.2021)

[7] Siehe NWZ Online: nwzonline.de/sport/olympische-spiele-starke-us-ansage-anti-rassismus-protest-bei-olympia-erhofft_a_50,11,842391612.html (Letzter Aufruf am 27.06.2021)

[8] Siehe auch Spiegel Sport: spiegel.de/sport/olympia/anti-rassismus-protest-bei-olympischen-spielen-starke-ansage-aus-den-usa-a-a0af0b29-b691-40d9-bd55-8f6f18b68254 (Letzter Aufruf am 27.06.2021)

[9] Siehe Stern.de: stern.de/sport/fussball/wm-2018/mesut-oezil–darum-singt-er-die-nationalhymne-nicht-mit-8135136.html (Letzter Aufruf am 27.06.2021)

[10] Siehe Studie zu „Religion“ durch die Zentrale für bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/145148/religion (Letzter Aufruf am 27.06.2021)

[11] Siehe Studie auf presseportal.de/pm/32522/1441256 (Letzter Aufruf am 27.06.2021)

[12] Bisher gewannen ausschließlich wohlhabende Staaten (gemessen an ihrem BIP) in Europa und Südamerika (4x Deutschland, 3x Italien, 2x Frankreich, England, Spanien, 5x Brasilien, 2x Argentinien, 2x Uruguay) die Weltmeisterschaft. Die Europameisterschaft gewannen bisher tendenziell reichere Länder sowie die nicht mehr existierenden Sowjetunion und ČSSR (also die Tschechoslowakei): 3x Spanien, 3x Deutschland, 2x Frankreich, Portugal, Niederlande, Griechenland, Dänemark, Italien).

[13] Vann R. Newkirk II. The Myth of Reverse Racism. The Idea of White Victimhood is increasingly Central to the Debate over Affirmative Action. The Atlantic: theatlantic.com/education/archive/2017/08/myth-of-reverse-racism/535689/ (Letzter Aufruf am 27.06.2021)

[14] Gerritzen, Nana. Ich hatte einen Exotenbonus. Die Zeit: zeit.de/gesellschaft/2018-08/diskriminierung-metwo-metoo-rassismus-sexismus-positiv-negativ (Letzter Aufruf am 27.06.2021)

[15] Bonilla-Silva, Eduardo & Forman, Tyrone A. “I Am Not a Racist But…”: Mapping White College Students’ Racial Ideology in the USA. 2000. https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0957926500011001003

[16] Laut weltfussball.de/teams/deutschland-team/em-2020/2/ sind dies Antonio Rüdiger, Leroy Sané, Serge Gnabry sowie Jamal Musiala.

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