Der Sommer von 2006 dürfte vielen Fußballfans* hierzulande ein Begriff sein. Zwar wurde die deutsche Nationalmannschaft[1] der Männer* bei dieser WM nur Dritte und musste sich im Halbfinale Italien geschlagen geben, allerdings fand das internationale Turnier[2] nach 32 Jahren wieder in Deutschland statt und sogar der Slogan drückte es bereits aus: Wir[3] hatten als Gastgeberland die Welt zu Gast.
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Die Reproduktion von rassistischen Ressentiments im Fußball
„Say No to Racism“ betont die UEFA seit vielen Jahren in ihren großspurig angelegten Kampagnen gegen Rassismus im Fußball[1]. Rassistische Ausfälle wie „Affenlaute“ oder rassistische Beschimpfungen – insbesondere in Stadien – sind seit einigen Jahren zum Glück nicht mehr konsensfähig unter den Fans*. Dennoch gibt es weiterhin problematische Fanszenen und beim Kampf gegen Rassismus im Stadion sind wir noch nicht am Ende. Schwarze Fußballer* sind weiterhin Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt. Wie sich Rassismus aktuell auf betroffene Spieler* auswirkt, was sich im Vergleich zu früher verbessert oder sogar verschlechtert hat, kann ich als weißer Europäer nicht beurteilen, denn ich bin in einer Beobachterposition und nicht selbst von Rassismus betroffen. Aber dass ein Fußballspiel nach beleidigenden Schmähungen gegen Mäzen Dietmar Hopp quasi abgebrochen wird, wohingegen es bei rassistischen Beleidigungen in Deutschland noch dazu kommen kann, dass der mit rassistischen Lautenbeleidigte Schwarze Spieler* mit Rot vom Platz geschickt wird (Fall Jordan Torunarigha), zeigt mir zumindest, wie viel Aufklärungsbedarf im Fußball besteht, wie viel Aufholbedarf der deutsche, aber auch der europäische Fußball hier noch hat.
It was no Time for Africa
Shakiras ,Waka Waka (This Time for Africa)‘, der offizielle Song zur FIFA Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, suggeriert, den gesamten Kontinent Afrika und dort produzierte Musik als homogene Masse repräsentieren zu können. Doch können das Lied sowie das Video wirklich die Vielfalt der Kulturräume Afrikas widerspiegeln, oder werden hier, wie der Musikwissenschaftler Johannes Ismaiel-Wendt der populären Musik generell unterstellt, eurozentrische Stereotype reproduziert, die aus der Kolonialzeit stammen? Genau dieser Frage möchte ich im vorliegenden Essay nachgehen.
Gedanken eines Fans zur Fußball-Europameisterschaft 2021
Ich schreibe aus der wohl privilegiertesten Perspektive als cis-männlicher, weißer, in Süddeutschland geborener und dort sozialisierter Fußballfan. Diese dominante Perspektive versuche ich zu hinterfragen und zu verstehen, was auch zum Teil meine hier niedergeschriebenen Gedanken leitet.
Wir schreiben das Jahr 2021 und die UEFA (Union of European Football Associations) bereitet sich auf die Europameisterschaft der Männer* vor, die mit ihrer 16. Austragung dieses Jahr zum ersten Mal in der Geschichte in mehreren Ländern veranstaltet werden soll.
Fußball!
Fußball!
Und schon hast du ein Bild im Kopf.
Vor Augen – eine kleine Unterstellung:
Spieler – und leider ja, wahrscheinlich Männer*; Trikots; Mannschaften; Fans und deren Chöre; ein Stadion; das Grün des Rasens; die weißen Linien; der Ball; das Tor.
Ein “Wir-Gefühl”…?
Emotionen!?